Neu in Poesi: Ludwig Philipp Hahn – Dichter des Sturm und Drang

Die Poesi-Datenbank enthält jetzt auch Gedichte des Lyrikers Ludwig Philipp Hahn.

In der App stehen mehrere Gedichte aus dem umfangreichen Werk des Autors zur Lektüre bereit. Hahn (1747–1814) ist ein in Vergessenheit geratener Vertreter des Sturm und Drang, der durch die Bemühungen von Matthias Luserke-Jaqui wiederentdeckt werden kann.

Ludwig Philipp Hahn: 2019 neu aufgelegt

Bei Königshausen und Neumann hat Luserke-Jaqui im vergangenen Jahr eine Auswahl aus dem Werk Hahns herausgegeben. Sie enthält dessen drei Dramen des Sturm und Drang und eine Auswahl aus seinen 1786 gedruckten Lyrischen Gedichten. Poesi lädt ein, vor allem Hahns Balladen zu lesen.

Sie setzen sich mit den Themen der Freiheit, der Liebe und des leidenschaftlichen Todes auseinander. Aber auch als ironischer Kritiker und Parodist tat sich Hahn hervor. Ergebnis ist ein vielfältiges und eigenständiges Werk, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat.

Dabei erachten wir insbesondere das Lied eines freien Sklaven für bemerkenswert. In dem Gedicht, das auch in der jüngst erschienenen Reclam-Anthologie mit Lyrik des Sturm und Drang vertreten ist, geht es um das in Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs besonders brisante Thema der Freiheit von Arbeitern. Hier für einen Vorgeschmack auf die Lektüre in der App direkt die ersten Strophen:

Du lieber Gott! wie Leutchen wir
Von grosen Herren graun!
Da stand ich und getraute schier
Nicht über mich zu schaun.

Ich kam, um eine kleine Gnad
Demütiglich zu flehn;
Dacht, ich verdiente, was ich bat,
Würd’ unerhört nicht gehn.

Mag zappeln er, so sprach der Herr,
Bei dem bisher’gen Lohn.
Hat er nicht Dienst? Was braucht er mehr?
Das andre giebt sich schon.

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