Terzine, die: dreizeilige Strophenform italienischer Herkunft (Dante: Commedia). Regelhaftes Reimschema: aba bcb cdc usw.1Aufgrund dieses Reimschemas ist die T. keine sehr geschlossene, sondern über die einzelne Strophe hinausweisende Form der Lyrik. Daher eignet sie sich besonders für lange erzählende Gedichte bzw. Epen. In der deutschen Lyrik nicht sehr verbreitet.
Beispiel:
Entstiebt die Erdenglut aus Kathedralenranken?
Sie hat sich kühl in kühnem Schnörkelwerk verkrustet:
Ihr Daseinsfieber sprengt die glatten Leibesschranken.
Bestaunt die Glut, die in den Zinken lodernd prustet,
Schaut Notre-Dame, die sich trotz Teufelsspott erhoben,
Verweilt, wo Sturm der Nacht um dunkle Pfeiler hustet! […]
(Theodor Däubler: Dante-Vision)