Anapäst, der: dreihebiger Versfuß aus zwei unbetonten (kurzen) Silben und einer betonten (langen). Metrisches Schema: ◡ ◡ —. Sein Gegenstück ist der Daktylus. Aufgrund der mit dem A. recht unverträglichen Betonung der Wörter im Deutschen (Wechsel von betonten und unbetonten Silben) gibt es darin relativ wenige Wörter, die einen A. darstellen; ein gutes Beispiel ist das Wort „Anapäst“ selbst. Der Anapäst ist das bestimmende Versmaß des Limericks und taucht auch oft im Knittelvers auf.1Siehe unten im Beispiel von Fontane; Anapäste sind dort kursiviert.
Beispiel:
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn‚ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr, aus dem stillen Haus,
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
(Theodor Fontane: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland)