Alexandriner, der: Form des sechshebigen Jambus, häufigste Versform der deutschen Lyrik im 17. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Entstand in der französischen Literatur des 12. Jahrhunderts (v.a. vertreten in Alexanderepen1Epen über das Leben Alexanders des Großen, daher der Name) und gelangte über die Renaissancelyrik Frankreichs nach Deutschland. Metrisches Schema: ◡ — ◡ — ◡ — || ◡ — ◡ — ◡ — (◡). Hauptmerkmal des A. ist die Zäsur nach der dritten Hebung. Die entstehende Aufteilung des A. in zwei Halbverse eignet sich für die Entwicklung prägnanter, nicht selten gegensätzlicher Aussagen.
Beispiel:
DV sihst / wohin du sihst nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein:
Wo itzund städte stehn / wird eine wiesen sein
Auff der ein schäffers-kind wird spilen mitt den heerden.
(Andreas Gryphius: Es ist alles eitell)